Im Prinzip gelten für den Kontaktlinsensitz bei Säuglingen die gleichen Kriterien wie beim Erwachsenen.
Formstabile Kontaktlinsen sollten eine parallele Auflage zeigen, der Durchmesser muss so gewählt werden, dass die Linse gut zentriert. Bei weichen Kontaktlinsen erkennt man eine zu flache Kontaktlinse an zu starker Bewegung, eine zu steile Linse zeigt kurz nach dem Einsetzen eine deutliche Luftblase, die erst nach mehrfacher Lidmassage verschwindet. Die Linse sollte ca. 1mm über den Limbus (Hornhautrand) hinausragen. Großer Wert muss auf gute Zentrierung gelegt werden, da bei den hohen Stärken bereits eine geringe Dezentration zu einer deutlichen Verschlechterung der optischen Abbildung führt.
Die Stärke wird durch Skiaskopie ermittelt, was aufgrund der fehlenden Akkommodation erleichtert wird, wegen der unruhigen Fixation der Säuglinge allerdings ein hohes Maß an Erfahrung erfordert, da bei exzentrischer Messung leicht Fehlinterpretationen bzgl. Stärke oder eines vermeintlichen Astigmatismuns entstehen. Sehr bewährt hat sich das „Vier-Augen-Prinzip“, d.h. die Stärkenmessung von zwei Personen, im Idealfall unabhängig voneinander, so dass im Fall größerer Differenzen im Zweifelsfall eine dritte Messung vorgenommen werden muss, um die Gefahr einer voreiligen Stärkenänderung zu vermeiden.